FERNANDO BORDONI
Fernando Bordoni wird im Jahr 1937 in Mendrisio geboren.
Nach dem Besuch von Grund-und Oberschule schlieBt er 1962 sein Stu-dium an der Mailander Accademia di Brera mit einer Arbeit uber Giovanni di Milano ab, betreut wird er dabei von Guido Ballo.
Wahrend seiner Jahre in Mailand ebenso wie in den folgenden bewegt er sich in der Szene der lnformellen Kunst.
Zwei Jahre spater kehrt er in den Tessi n zurUck und eroffnet im Palazzo Reali auf der Piazza Manzoni in Lugano sei n erstes Atelier-heute ein Ausstellungs-raum des Kunstmuseums der italieni-schen Schweiz (MASI). In den Ateliers von Carlo Conti, Filippo Boldini und Remo Rossi in Locarno geht er ein und aus, hier begegnet er auch Jean Arp, Hans Richter und Fritz Glarner.
Vor alle m letzterer ermutigt ihn, Europa zu bereisen. So begibt sich Bordoni 1963 das erste Mal nach London und entdeckt dort die Pop Art. In diesem und den beiden folgenden Jahren er-forscht er als staatlich geforderter Sti-pendiat die Malerei und entwickelt sei-ne eigene Pop-Sprache.
1967 gewinnt er den Nationalpreis fUr Schwarz-WeiB-Malerei von Cantù und 138 den Preis fUr innovative Kunst von Lu-gano. lm Auftrag der Schweizerischen Eidgenossenschaft gestaltet er das Bundesamt fUr Drucksachen in Bern.
1969 zieht er mit seinem Atelier in-nerhalb Luganos in die Via Nassa 59, wo er es sich mit drei anderen jungen KUnstlern teilt: Giancarlo Tamagni, Sergio Piccaluga und Gottardo Ortelli. Jeder der drei hat eine Etage des Ge-baudes fUr sich und profitiert von de m inspirierenden Austausch, auch mit dem Kritiker Walter Schonenberger. lm selben Jahr nimmt Bordoni mit seinem Projekt Minimultipli an der Biennale in Venedig teil sowie an der documenta in Kassel.
Gefòrdert wird er dabei von Enrico Bianda, dem GrUnder der Galerie Flaviana.
Ende der sechziger, Anfang der sieb-ziger Jahre beginnt er, mit AbdrUcken von Autoreifen zu experimentieren. Diese Entdeckung soli fortan sei-ne gesamte Malerei bestimmen. Er engagiert sich auch anderweitig in der Offentlichkeit, ab 1976 ist er fUr 20 Jahre Mitglied des Kantonsausschusses fUr Bildede KUns-te, von 1980 bis 1981 des Ausschusses fUr Geschichts-und Kunstdenkmaler sowie des Ausschusses fUr Ausstellun-gen und Museen in Lugano.
Um die Mitte der siebziger Jahre fes-tigt sich Bordonis eigener kUnstleri-scher Stil, er durchlauft verschiedene Kreativphasen, testet sich aus und erfindet sich immer wieder neu. Er beschaftigt sich mit Alphabeten, mit bunten Schraffuren, mit Polyptychen, immer aber innerhalb des Stilrahmens von Netz und Gitter.
Von Anfang an ist seine Ausstellungs-tatigkeit auBerst rege, vor allem im Tessin, aber auch in der Schweiz und im benachbarten ltalien. Die Gemein-depinakothek Casa Rusca von Locarno widmet ihm 1989 eine eigene Aus-stellung. Ofter sind seine Arbeiten als Teil von Sammelausstellungen im Kunstmuseum von Lugano zu sehen -ebenso in verschiedenen anderen Schweizer Museen, die die Tessiner Kunstszene beleuchten, im Kunsthaus von Zurich etwa (1980), im Musée Cantonal d’Art von Sitten (1985) oder auch, in jUngster Vergangenheit, bei der Ausstellung Swiss Pop Art im Aargauer Kunsthaus (2017).
l m Verlauf sei n es Werdegangs nahmen mehrere Galerien Fernando Bordoni 139 als KUnstler auf, darunter die Arte Struk-tura in Mailand, die Galerie Klus oder die Galerie Agi Schoenigh in ZUrich, die Galerie Colomba in Lugano, die Galerie Flaviana sowie die Galerie Ammann in Locarno. Seine Arbeiten sind zudem in einigen bedeutenden privaten Kunst-sammlungen vertreten, ebenso in of-fentlichen Sammlungen und Museen und in der Staatssammlung -nicht zu vergessen seine Beitrage zu Kunst am Bau, zuletzt jener fur die Grundschule in Massagno (2014-15).